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Vom Oktober zum November: noch viel los im Garten

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12 tel Blick 31.10.2016

Der Oktober 2016 hat in Berlin dem Monats-Image keine guten Dienste geleistet. Als Marketingberaterin würde ich ihn dringend ermahnen, seinen Markenkern „golden“ nicht so leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Man kann als Herbstfarbenkoryphäe doch nicht 29 Tage (wetterdienstlich festgestellt) lang „grau“ produzieren! Insbesondere die Zielgruppe „Gärtner“ wird verprellt und räumt im wahrsten Sinne des Wortes verschnupft die Gartenmöbel rein.

Dass ich dennoch für den 12tel Blick Oktober 2016 ein paar wenige freundliche Fotos machen konnte, wundert mich selbst, freut mich aber insofern, dass ich als markentreue Wetterkonsumentin am Ende doch meinen Frieden mit Oktober finden kann. Just am 30.10., als ich zur 12tel Blick-Tat schritt, strahlte die Sonne golden vom Himmel.

Was ist noch hübsch, was überzeugt so spät im Gartenjahr?

Gräser gehen immer, oder? Die Kombi aus glitzernden Halmen und gold-rötlich verfärbtem Laub des Pfeifengrases Molinia arundinacea ‚Transparent‘ ist klasse. Dazu kommen blauer Eisenhut Aconitum carmichaelii ‚Arendsii‘ und tiefroter Kerzenknöterich Bistorta amplexicaulis ‚Speciosa‘ – ich mag es, dass die Zusammenstellung farblich noch kraftvoll ist, aber dennoch herbstlich-natürlich für unsere Breiten wirkt.

Eine Pracht ist der Kerzenknöterich Speciosa in weinrot

Eine Pracht ist der Kerzenknöterich Speciosa in weinrot

 

An anderer Stelle sieht der weiße Knöterich Bistorta amplexicaulis ‚Album‘ toll aus. Er ergänzt Brombeeren an einem Obelisken, deren Laub jetzt rot wird. Dazu mein Liebling Aster ageratoides ‚Asran‘ und gelbes Japanisches Waldgras Hakonechloa macra. Der Knöterich ist einer der Sorte Sturm und Drang und muss im Frühjahr reduziert werden. Aber jetzt stehe ich noch entzückt vor dieser Gardine aus zarter Spitze.

Die vom Gartengemahl als „Gartenfremdkörper“ nicht besonders geliebte Zierkirsche Prunus serrulata ‚Kanzan‘ hat jetzt ihren großen Auftritt. Ich bin von dem Anblick der Färbung ganz hingerissen und sitze genüsslich schauend, während er knurrend das langsam herabsegelnde Laub wegharkt.

Blühende Rosen gibt’s auch noch. Nevada, New Dawn und Graham Thomas schieben einzelne Blüten nach, Bonica 82 ist noch fleißiger als die Bienchen.

Winterfest machen – braucht es das?

Oftmals bin ich jetzt schon gefragt worden, ob ich den Garten winterfest gemacht hätte. Nein, ist dann immer meine Antwort: Der Garten ist winterfest.  Wenn der Tannenbaum im Januar rausfliegt, schneide ich einige Zweige ab, um sie über empfindlichen Stauden auszulegen.  Das sind in der Regel aber nur die, die frisch gepflanzt sind. Alles andere muss sich selbst helfen. Meine vielen Rosen habe ich nie angehäufelt und keinerlei Ausfälle gehabt. Selbst in den ganz harten Berliner Wintern nicht. Ich frage mich auch: Was soll es bringen, 20 cm anzuhäufeln, wenn der Boden aber metertief durchfriert?

Abgeräumt habe ich lediglich die Tomatenpflanzen. Sie waren das einzig nicht-winterharte bei uns und waren abgeernet. Alles andere darf zerfallen, wie es ist, nur was wirklich im Laufe des Winters zermatscht, wird dann abgeschnitten. Ein noch „voller“ Garten gefällt mir und unseren Gartentieren deutlich besser. Und das Zwiebelsetzen ist eher „den Garten frühlingsfest machen“. Was denkst du?

Zierkirsche Kanzan erfreut mit schönem Herbstlaub Das Reitgras Karl Foerster und der Knöterich Album funkeln wie eine Spitzengardine Blaue Lichtgestalt: der späte Eisenhut Arendsii Herbstkrokus Crocus speciosus Kleine Kissenaster dumosus und Liebling Aster Asran New Dawn - wie aus einer anderen Jahreszeit Über und über voller Blüten: eine späte Aster, die schon länger als ich im Garten ist Glockenblume, Gräser und Aster halten lange im Kübel Aster Aran, Rose New Dawn und Knöterich Album

 

Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.

Ich verlinke den Beitrag zu vielen anderen 12tel Blicken bei Tabea Heinicker.

Der Beitrag Vom Oktober zum November: noch viel los im Garten erschien zuerst auf berlingarten.


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